Fast ein halbes Jahrhundert Gott gedient

Für Diakon Helmut Hessenkemper aus der Gemeinde Bärenstein war der Gottesdienst an diesem Sonntagnachmittag ein besonderer Meilenstein in seinem Leben. Fast 50 Jahre hat er sein Leben in den Dienst des Herrn gestellt. Nun versetzte ihn Apostel Gerald Bimberg in den Ruhestand.

Zu dem Gottesdienst an diesem wunderschönen Wintertag waren 70 Glaubensgeschwister aus nah und fern gekommen. Selbst aus der befreundeten Nachbargemeinde Nejdek (Tschechien) hatten sich einige aufgemacht, um den Festtag mitzuerleben.

Apostel Gerald Bimberg legte dem Gottesdienst das Bibelwort 1. Könige 19, aus 20 zugrunde:

„Er sprach zu ihm: Wohlan, kehre um! Bedenke, was ich dir getan habe!“

Bereits im Eingangslied „Wenn du in des Lebens Stürmen“ (GB 214) klang der Kerngedanke des Gottesdienstes an: „…zähl die vielen Gnadengaben, denke dran, und vergiss im Kummer nicht, was Gott getan.“

In den Worten „Bedenke, was ich dir getan habe“, so der Apostel, liegt die Aufforderung: Betrachte immer den ganzen Weg, stelle nicht nur das Negative heraus, sondern sieh das Gute, was dir Gott bereitet, achte auf die Erwählung und mache diese fest. Das Gotterleben der Glaubensväter und Propheten im alten Bund ist beredtes Zeugnis dafür, wie Gott sein Volk führt. Darauf nimmt Hebräer 11 Bezug.

Bezirksältester Thomas Flemming lenkte in seinem Mitdienen den Blick auf Diakon Hessenkemper und bestätigte, dass auch sein Dienst für den Herrn und sein Gottvertrauen unter diesem Bibelwort betrachtet werden kann.

Nach der Feier des Heiligen Abendmahls dankten die 5 Kinder des Diakons (rechts im Bild) mit einem Liedvortrag, begleitet durch Orgel und Querflöte.

Mit Dankesworten an den scheidenden Diakon würdigte der Apostel dessen aufopferungsvolle Arbeit im Werk des Herrn in den fast 50 Jahren.

Auf Wunsch von Priester Gottfried Gerlach kümmerte sich der junge Helmut Hessenkemper ab dem Jahr 1963 um die Förderung der Musik in der Gemeinde Bärenstein. 1965 wurde er zum Unterdiakon und 1969 zum Diakon ordiniert. Fast 50 Jahre nahm er zu jedem Gottesdienst sowie zu den Chorproben und Seelsorgebesuchen die Anreise von seinem Wohnort Annaberg-Buchholz nach Bärenstein auf sich, was unter den damaligen Umständen und auch in manchem Winter zu einer besonderen Herausforderung wurde. Später begleiteten ihn auch seine Ehefrau und die 5 Kinder. Im Beruf verzichtete er auf manche Angebote, nur um für "seinen" Chor und die Glaubensgeschwister da zu sein. Seine humoristische Art, gepaart mit einem tiefen Glauben, hat zu Freude und Segen sowie zum Zusammenhalt der Gemeinde beigetragen. Für sein segensreiches Wirken besonders im Bereich der Musik sei ihm von Herzen gedankt. Ein großer Dank gilt auch seiner Ehefrau und seiner Familie, die ihn unterstützt haben.

Nach der Inruhesetzung sang ein Männerquintett ihrem Diakon als musikalisches Dankeschön eine Strophe aus dem Lied „Geh nicht vorbei, mein lieber Freund“ mit einem bearbeiteten Text.

Nun galt es die Lücke in der Gemeinde zu schließen. Hierfür wurde Bruder Sylvio Ulrich zum Diakon ordiniert.

Mit einem Liedvortrag der Enkelkinder des Diakons endete der Festgottesdienst.

A.K/M.W.